Armutsquote in Deutschland

Rasantes Wachstum der Armut in der Pandemie

13,8 Millionen(1 Menschen leben derzeit in Deutschland  in Armut.

Die Corona-Krise hat die Armutsquote in Deutschland auf einen neuen Rekordwert getrieben. Laut Paritätischen Wohlfahrtsverband gelten mehr als 16 Prozent der Bevölkerung als arm. Als arm wird jede Person bezeichnet, die über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verfügt. 

Gemäß des Armutsberichts für Deutschland lebten 45.000 Menschen auf der Straße und 417.000 Menschen waren wohnungslos. Die Dunkelziffer dürfte sicherlich wesentlich höher liegen .Laut Paritätischem Armutsbericht 2022 hat die Armut in Deutschland mit einer Armutsquote von 16,6 Prozent im zweiten Pandemiejahr einen neuen traurigen Höchststand erreicht. 13,8 Millionen Menschen müssen demnach hierzulande derzeit zu den Armen gerechnet werden. Das bedeutet 600.000 mehr als vor der Pandemie.

Altersarmut ist ein trauriges, nicht zu vernachlässigendes Thema

Immer mehr Menschen in Deutschland, die über 65 Jahre alt sind, sind von Armut bedroht, mehr als jeder fünfte Mensch über 80 Jahren ist von Armut betroffen. Bei Frauen liegt der Anteil sogar noch um knapp 10 Prozent höher als bei den Männern

Doch ganz gleich welche Daten oder Methoden man der Berechnung von Armutsgrenzen anwendet, betrachtet wird dabei meist nur die finanzielle Lage.

Dabei bedeutet Armut sehr viel mehr als die reine Geldsorge. Wem das Geld fehlt, dem mangelt es oft auch an gesellschaftlicher Teilhabe. Im schlimmsten Fall existieren keine Rücklagen für unerwartete Ausgaben wie z.B. Reparaturen im Haushalt. Oftmals muss entschieden werden, ob das restliche Geld für einen Lebensmitteleinkauf oder eine bereits lange Zeit überfällige Rechnung ausgegeben werden muss. Auch eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung ist mit einer nur geringen Rente in einer Stadt wie München, mit teuren Mieten und Lebenshaltungskosten, kaum umsetzbar. Ein Beispiel möchten wir hier von einer Dame aufführen, die uns auf einer unserer Versorgungstouren erzählte, dass sie sich gegen Ende des Monats nur noch von trockenem Brot und dem Rest Gurkenwasser aus einem Essiggurkenglas ernähren würde. Diese Berichterstattungen sind – wie wir feststellen mussten –  leider keine Einzelfälle.

Viele Menschen können angesichts der stetig steigenden Preise für Lebensmittel, Strom, Gas und Dienstleistungen ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen.

Auch eine vollumfassende medizinische Versorgung gestaltet sich ohne die entsprechenden finanziellen Mittel schwierig. Darüber hinaus bleibt von Altersarmut Betroffenen oft kein Geld neue Kleidung, ein Geschenk für die Enkelkinder oder vielleicht auch einen Ausflug zu finanzieren.

Die Folge: Betroffene ziehen sich zurück und vereinsamen. Diese Form von sozialer Armut kann durch den Verlust von Freunden oder anderen geliebten Menschen verstärkt werden. Auch soziale Isolation und Einsamkeit sind Zeichen von Altersarmut. 

 

 

 (1  Quelle: Armutsbericht, Januar 2023

„Einsamkeit und das Gefühl unerwünscht zu sein, ist die schlimmste Armut“ 

-Mutter Teresa