Folgen der Obdachlosigkeit

Die Folgen von Obdachlosigkeit sind vielfältig

Wir begleiten viele Obdachlose über Monate hinweg und müssen oft wie im Zeitraffer miterleben, wie das harte Leben auf der Straße die Menschen verändert. Die Folgen sind Verwahrlosung, Wesensveränderung, Krankheit oder Verelendung.

Durch den Wegfall der Grundsicherung, der sozialen Sicherheit oder der medizinischen Versorgung fehlt den Betroffenen die Grundlage für ein geregeltes Leben. Oft sind Krankheit, unzureichende Hygiene und durch mangelnde Waschgelegenheiten verschmutzte Kleidung die Folge und tragen zum Ausschluss  aus der Gesellschaft bei.

Die Betroffenen sind extremen witterungsbedingten Situationen ausgesetzt. Regen, Kälte, Schnee und Hitze begünstigen die Verwahrlosung und den oft schlechten Gesundheitszustand. Auch die unzureichende Ernährung, Mangel an Vitaminen und Mineralien, Verzehr von überlagerten oder verdorbenen Nahrungsmitteln, sowie einseitige- und Unterernährung begünstigen den inneren und äußeren körperlichen und psychischen Verfall.

Die fehlenden Kräfte bieten ein erhöhtes Risiko, Opfer gewalttätiger oder sexueller Übergriffe zu werden.

Vergewaltigungen, körperliche und psychische Gewalt, Diskriminierung, Vertreibung, sowie Überfälle, Raub und Diebstahl sind Gefahren, welchen die Betroffenen stetig ausgesetzt sind.

Veränderung des Wesens oder des Charakters sind auf Grund dieser massiven Belastung, keine Seltenheit.

In ihrer Verzweiflung durch die Vereinsamung, oder der ständigen Getriebenheit, rutschen viele in die Drogen- oder Alkoholabhängigkeit ab. Dies ebnet schnell den Weg zu Beschaffungskriminalität, Prostitution zur Suchtfinanzierung oder Raub- und Einbrüchen.

Gründe und Faktoren zur Obdachlosigkeit:

• Sanktionen des Jobcenters – Hartz IV Auflagen
• Schulden
• Kündigung eines Mietverhältnisses / Zwangsräumung
• Trennung, Scheidung oder Tod eines Lebensgefährten oder Familienmitgliedes
• Arbeitslosigkeit
• Familiäre Konflikte
• fehlende Schul- oder Berufsbildung
• Wegfall der Grundsicherungsleistung
• Physische- oder psychische Krankheit
• Gefängnisaufenthalt / Fehlende Resozialisierung nach Entlassung
• Flucht vor Krieg, Gewalt oder Wirschaftsflucht
• Verlust des Wohnraums infolge von Bränden oder Natureinflüssen
• Drogenkonsum und Suchtproblemen wie Alkohol oder Spielsucht

Wie kann Aktion Brücke hier helfen?

Jedes Wochenende versorgen wir mehrere hundert Menschen mit Lebensmitteln, warmen Speisen, Getränken, frischer Kleidung, Körperpflegeartigeln, Schlafsäcken und verschiedenen Hilfsgütern. Ergänzend zu dieser kurzfristigen Hilfe ist es unser großes Ziel, Personen die das möchten, langfristig dabei zu unterstützen, wieder Fuß zu fassen. Hier unterstützen wir beispielsweise bei Behördengängen und den damit verbundenen Antragstellungen, der Beschaffung fehlender Ausweisdokumente oder der Schlafplatz- und Wohnheimvermittlung.

 

Wie können Sie helfen?

Dinge die Sie tun können, wenn Sie einen obdachlosen Menschen auf der Straße vorfinden

  • Suchen Sie das Gespräch 
  • Zeigen Sie Respekt
  • Verurteilen Sie nicht
  • Kontaktieren Sie uns
  • Um Menschen im Winter vor dem Erfrierungstod zu schützen, holen Sie im Notfall Hilfe mittels Krankenwagen.
  • Um Menschen bei heißen Temperaturen vor dem Dehydrieren zu schützen, bieten Sie eine Flasche Wasser an.
  • Drucken Sie sich unsere Stationen und Zeiten aus und übergeben Sie diese  einem Menschen in einer Notsituation. 
  • Überreichen Sie unsere Trinkbrunnen in der Stadt München Liste an Menschen ohne Obdach.
 

„Wir sind nicht nur für das verantwortlich, was wir tun, sondern auch für das, was wir wiederspruchslos hinnehmen.“

-Arthur Schopenhauer