Im Zeichen der Weißwurst

Als wir gestern ankamen, waren wir zuerst überrascht, weil verhältnismäßig wenig Menschen auf unserer ersten Station warteten. Die Umstellung der Uhr auf Winterzeit haben viele offenbar nicht mitbekommen, waren somit eine Stunde zu früh dran und haben sich dann nochmal verzogen. Viele der Menschen lesen weder Zeitung, noch haben sie regelmäßig die Möglichkeit das Internet zu nutzen. Aber es hat sich schnell herumgesprochen, dass wir pünktlich um zehn Uhr mit unserer Ausgabe begonnen haben und schon war der Platz gefüllt mit einer Menschenmenge die dankbar auf eine warme Speise und frisches Obst wartete.

Unser Team mit seinem Kleiderverteilungstand bekommt ebenfalls immer mehr Zulauf. Die ergänzende Ausgabe von warmer Kleidung und Hilfsgütern ermöglicht uns eine umfassende Versorgung. Dank Barni, der selbst seit vielen Jahren obdachlos auf Münchens Straßen lebt und seit geraumer Zeit unser Team an der LMU tatkräftig unterstützt, erreichen wir nun noch mehr Menschen von der Straße, denn Barni macht unter seinen Schlafplatzkollegen fleißig Werbung für uns.

Da wir vergangene Woche 200 Kilo Weißwürste gespendet bekamen, hieß es diese zu verarbeiten und so stand gestern alles im Zeichen der Weißwurst. Wir hatten erst ein wenig Sorge ob das was unsere Küchencrew und das Verpflegungsteam da gezaubert hat, bei unseren Gästen auch wirklich gut ankommt, denn nicht jeder ist ein Freund von Weißwürsten. Aber tatsächlich wurde nicht selten eine zweite Portion geordert und wir haben viel Lob dafür erhalten, welches wir mit Freude an unsere Köchinnen und Köche weitergeben.

Gestern gab es also:

  • Erbsenreis mit abgebräunter Weißwurst
  • Wurstgulasch
  • Würstleintopf mit Weißkohl und Gemüse
  • Türkischer Gemüsereis
  • Kartoffelsuppe
  • Gulasch mit Spätzle
  • Wintereintopf mit Weißwurst
  • Spätzle mit Schwammerl-Rahmsoße
  • Nudelsalat
  • Wurstsalat
  • Kaffee, Kuchen und Erdbeerkompott

Einige neue Tourenfahrer waren gestern das erste Mal mit an Bord, aber auch Teammitglieder, die sonst in anderen Bereichen bei uns fleißig mit anpacken. Uns freut es immer ganz besonders, wenn wir auch HelferInnen beispielsweise aus dem Lager, der Lebensmittelrettung oder dem Verpflegungsteam mit auf Tour begrüßen dürfen. Viele von uns arbeiten im Hintergrund und halten somit das ganze Rad am Laufen. Umso schöner ist es dann, mal live mitzuerleben wofür man jeden Tag seine Zeit investiert.

Alle wurden von unseren Gästen herzlich willkommen geheissen.

So auch Lilli und Ricarda. Die beiden studieren Sozialpädagogik und leisten in diesem Semester bei uns ihr 100 stündiges Praktikum. Uns freut es immer sehr, wenn wir junge Menschen für unsere Tätigkeit begeistern können. Die Praxis und die Erfahrungen direkt am Menschen sind unglaublich wichtig.