Wenn Wünsche wahr werden

Noch Samstagnachmittag zogen Marcel und Frederico los und versorgten bis spätabends knapp drei Dutzend Obdachlose an ihren direkten Schlafplätzen.

Als wir gestern unsere Tour starteten, zeigte das Thermometer in den Autos 4 Grad an. Einige von uns mussten erstmal ihre Scheiben frei kratzen. Ein Zeichen dafür, dass der Winter nun kaum mehr auf sich warten lässt.

Voll bepackt mit Schlafsäcken und dicken Jacken starteten wir um 9:00 und machten uns mit 10 Teammitgliedern auf zwei Teams verteilt, auf den Weg quer durch München.

Unser Team Nadine, Bettina, Basti und Dagmar wurden an ihrer ersten Anlaufstelle schon sehnsüchtig erwartet.

Warmes Essen, Kaffee und Hygieneartikel wie auch warme Kleidung und Schuhe fanden zahlreiche Abnehmer.

Mit der Flut an Bedürftigen hatte unser Team der Tour 2 nicht gerechnet. Sie konnten rund 120 Menschen mit dem dringend Benötigten versorgen.

Das warme Essen, Kaffee, die belegten Brote und auch Hundefutter wechselte schnell von den Autos zu den Schützlingen. Innerhalb kurzer Zeit bildete sich eine lange Schlange und die dampfenden Schüsseln mit Reis und Gemüse, sowie der Kaffee und Kuchen wurden so gut angenommen, dass die Autos nach wenigen Minuten leerverteilt waren.

Nadine berichtete, dass viele Menschen ihr erzählten „Sonntag ist der beste Tag der Woche, weil ihr dann da seid.“

Von einem Mann wurden sie auf englisch gefragt, warum wir unsere Freizeit damit verbringen, Leuten wie ihm zu helfen. „Weil wir es gerne tun.“
Mit Tränen in den Augen gab er ihnen Gottes Segen und setzte sich mit seinem Essen auf die Bank.

Auch unser Team der Tour 1, Vroni, Jule und Jorge, Anja, Sandra und Maxi wurden herzlich in Empfang genommen.

Sie hatten kistenweise Winterjacken mit dabei und verteilten diese großzügig an die fröstelnden Abnehmer. Das zweite Auto war randvoll bepackt mit Lebensmitteln aller Art. Viel frisches Obst und Gemüse durften verteilt werden.

Sandra und Maxi übernahmen die Ausgabe der Proviantbeutel. Jorge kümmerte sich um die Verteilung der Kleidung. Vroni und Jule gaben heißen Kaffee, Kuchen und warmes Essen an Bedürftige aus.

Ein wirklich rührender Moment des gestrigen Tages waren die leuchtenden Augen unseres Schützlings, der sich so sehnsüchtig wünschte wieder ein Snakeboard zu besitzen.

Vergangene Woche hatten wir einen Aufruf gestartet und schnell fand sich eine liebe Dame, die uns ihr Snakeboard spendete.

Wir fanden es allesamt eine schöne Idee, eine persönliche Übergabe zwischen Spenderin und Schützling zu gestalten.

Um kurz nach 10 war es dann so weit. Ines kam mit dem Snakeboard und die Überraschung war riesengroß. Das Strahlen in Michis Gesicht war nicht zu übertreffen.

Auch für Vroni und Anja war dies ein sehr ergreifender Moment und Anja hatte direkt Tränen in den Augen.

Als sich Team 1 zur zweiten Station aufmachte, wurden sie, auf Grund des München-Marathons mit 10.000 Teilnehmern und der gesperrten Straßen, quer durch die Stadt geleitet und kamen mit knapp einer Stunde Verspätung endlich am nächsten Sammelpunkt an. Auch dort warteten zahlreiche Menschen geduldig schon fast in Reih und Glied und freuten sich, dass wir sie nicht vergessen haben.

Knapp 200 Bedürftige und Obdachlose konnten durch Tour 1 versorgt werden.

An der letzten Station treffen beide Sonntags-Teams aufeinander um sich über die Ereignisse des Tages zu berichten.

Auch hier konnte noch warmes Essen, Getränke, Kleidung und Schuhe verteilt werden.

Als die Autos schon abfahrtbereit waren und sich die Teams auf den Nachhauseweg machen wollten, kam ein nur in T-Shirt und Jeans bekleideter Mann und bat um etwas zu Essen und eine warme Jacke. Also öffneten wir erneut die Autos. Leider waren alle Teams, an Kleidung restlos leergefegt, sodass wir ihn nicht mehr mit einer Jacke versorgen konnten. Ohne zu zögern zog Anja ihre warme Fleecejacke aus und übergab sie dem frierenden Mann.

Alle drei Touren Teams des vergangen Wochenendes waren reichlich mit Speisen und Getränken ausgestattet. Ein herzliches Dankeschön an unser Verpflegungsteam, dass jede Woche unermüdlich für uns kocht.

Dieses Mal durften wir den hungrigen Menschen Bohnen-Kartoffel-Eintopf von Andrea K. anbieten. Es gab Kartoffelsuppe von Frances und vegane Linsensuppe von Steffi.
Nicole backte Marmorkuchen und Zitronenmuffins, Gaby Sch. Zwetschgendatschi und Streuselkuchen und Andrea St. zwei Schokoladenkuchen die zum Kaffee gerne verspeist wurden.
Serbisches Reisgericht, Kürbis-Ingwer-Suppe, Couscoussalat und belegte Brote sowie Rührkuchen durften wir von Stephanie entgegen nehmen. Petra schmierte Butterbrote, die wir zum selbst eingekochten Traubengelee von Carmen verteilten.

Auch der Stand an der Münchner Freiheit war wieder gut besucht und unser Team Erich, Dieter, Maria, Christine und Wolfram durften rund 250 Gäste versorgen.

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