Diesen Sonntag hatten wir einen aufregenden Tag mit RTL2. Juri und Marco drehten mit uns für „Hartes Deutschland“ und folgten uns auf Schritt und Tritt.
Die Beiden wurden vor ein paar Wochen bei ihren Dreharbeiten in München, durch Zufall auf uns aufmerksam, lobten unsere Arbeit und fragten, ob sie uns bei einer unserer Touren begleiten dürfen.
Gestern war es dann endlich soweit. Die Aufregung und die Nervosität war bei uns allen riesengroß. Keiner von uns stand bisher je richtig vor der Kamera. Vroni, Jorge, Vronis Tochter Jule, Andy und Anja trafen sich morgens um 9:00 mit dem Filmteam, das zu Anja und Andy ins Auto stieg und sie schon auf dem Weg zu unserer ersten Station fleißig interviewte.
Da wir unseren Grundsatz leben, niemanden öffentlich zur Schau zu stellen, können wir Sie beruhigen. Der Fokus des gestrigen Tages lag bei uns als Team und unserer Arbeit. Die Menschen, die neben uns mit abgedreht wurden, sind alles Menschen die sich lange im Vorfeld schon eigens dazu entschieden haben bei „Hartes Deutschland“ mitzuwirken.
Die Ausstrahlung der Sendung wird voraussichtlich im März 2022 stattfinden.
Trotz des ganzen Trubels haben wir aber unsere Arbeit nicht aus den Augen verloren.
Wir durften wieder eindrucksvolle Momente erleben. Keine Tour ist wie die andere, doch jede einzelne ist für uns stets sehr emotional.
Es ist immer traurig, wenn uns ein neues Gesicht erzählt wie sein Weg, im reichen München, in die Armut oder Obdachlosigkeit führte.
Gestern stürzte uns ein Mann, an unserer zweiten Station, rücklings direkt vor die Füße. Wir konnten geistesgegenwärtig reagieren und den Mann, zum Glück unverletzt zu einer Sitzgelegenheit führen. Dort angekommen brach er in Tränen aus und weinte herzerweichend. Solche Erlebnisse begleiten uns noch tagelang in unseren Gedanken. Die Frage, was in diesen Menschen vorgehen muss, vor augenscheinlich Fremden in Tränen auszubrechen, beschäftigt uns sehr.
Einige treibt das rauhe Leben auf der Straße in Alkohol- und/oder leider auch Drogensucht. Oft bekommen wir berichtet, dass das Leben in diesen Umständen oder auch in Unterkünften manchmal nicht anders zu ertragen ist, als sich zu betäuben. Die Menschen sind Grausamkeiten, Spott, Gewalt und Übergriffigkeit ausgesetzt. Angst und Scham sind allgegenwärtig. Verurteilt wird von uns jedoch niemand. Wir hören zu und versuchen den Menschen Vertrauen und einen Moment der Sicherheit zu vermitteln.
Jeder von uns hat ein oder mehrere Schützlinge, deren Schicksale uns ganz besonders bewegen.
Unsere Vroni leistet auch unterwöchig viel Beistand und nimmt sich der Menschen an. Sie begleitet zu Behörden, Anwälten und Ärzten, leistet Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträgen und stellt ein Bindeglied zwischen den Hilfesuchenden und den Ämtern dar.
Auch unser Team Rosi, Christine, Wolfram und Dieter versorgten viele Gäste am Stand der Münchner Freiheit.
Wir bedanken uns bei den Spendern und unserem tollen Verpflegungsteam, welches uns jede Woche ermöglicht, mit frisch gekochten und gebackenen Leckereien, hunderte Menschen satt zu bekommen.
Gestern gab es 2 Töpfe deftigen Eintopf mit grünen Bohnen und Würstchen von Peter.
Johanna backte 3 Kuchen und belegte fleißig Brote mit Wurst und Käse.
Auch Andrea schmierte Brote mit verschiedenen schmackhaften Belägen.
Von Anne gab es Spätzle mit Hähnchen und Gemüsesoße, sowie Muffins.
Andrea brachte uns Pizzaschnecken und Kuchen. Gaby bereitete Scheiterhaufen und einen Hackfleischsalat mit griechischen Reisnudeln zu.
Als Nachspeise durften wir Vanille- und Schokoladenpudding von Nicole anbieten und Anja verfeinerte 10kg Speisequark, mit Heidelbeeren, Honig und gemischten Früchten.
Auch in Germering konnten wir am Samstag, an unserem Lager, wieder 4 obdach- und wohnungslose Herren mit Kleidung, warmen Decken, Schlafsäcken, Lebensmittel-Carepaketen und warmen Mahlzeiten versorgen. Wir freuen uns, dass auch hier vor Ort unsere Hilfe und Unterstützung dankbar angenommen wird.
Abschließend zum heutigen Bericht über den gestrigen Tag möchten wir uns bei den Menschen bedanken, die wir jede Woche aufsuchen dürfen. Bei den Menschen die zu uns kommen, weil sie uns ihr Vertrauen schenken.
Vielen Dank für dieses respektvolle Miteinander und für jedes Lächeln das uns, trotz der harten Umstände entgegengebracht wird.
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