Unsere sonntägliche Essensausgabe ist schön, weil wir dadurch auch mit den Menschen zusammenkommen, die gerne wieder Fuß fassen möchten oder einen „Schubs“ zurück in die Gesellschaft brauchen.
Jedoch sind wir mehr als „nur“ eine Suppenküche die sonntags ihre Gäste mit Lebensmitteln und warmen Mahlzeiten versorgt.
Denn viele unserer Tätigkeiten finden unter der Woche statt.
Zu unserer reintegrativen Arbeit gehört die Betreuung unserer Klienten meist an 7 Tagen die Woche.
Doch was bedeutet reintegrative Arbeit?
Chancen schaffen und Menschen begleiten!
Die reintegrative Arbeit ist mehr als nur ein Weg, straffällig gewordenen Menschen eine Möglichkeit zur Wiedergutmachung zu bieten. Sie ist ein Ort der Begegnung, des Lernens und der Entwicklung für alle Beteiligten.
Viele Menschen, die über Sozialstunden zu uns kommen, bleiben uns auch darüber hinaus verbunden. Es ist oft ein emotionaler Moment, wenn sie nach erfolgreicher Ableistung wieder gehen, denn sie sind uns ans Herz gewachsen und zu einem Teil unseres Teams geworden.
Doch unser Ziel ist es, sie loszulassen – in eine Welt ohne Straftaten, mit der Hoffnung, dass sie aus ihren Erfahrungen gelernt haben.
Manchmal sind wir die letzte Anlaufstelle für diejenigen, die von anderen Einrichtungen nicht mehr angenommen werden. Wir wissen, dass diese Menschen nicht nur Hilfe suchen, sondern auch Arbeit mit sich bringen. Sie fordern uns heraus, kosten Zeit, Geduld und manchmal viele Nerven.
Dennoch nehmen wir diese Aufgabe an, weil wir an das Potenzial jedes Einzelnen glauben. Denn es geht nicht darum, „billige Arbeitskräfte“ zu haben, sondern darum, Perspektiven zu schaffen und zu zeigen, wie wertvoll sie sein können, wenn sie ihre Talente und Energien sinnvoll einsetzen.
Für viele Jugendliche beispielsweise, ist diese Arbeit eine prägende Erfahrung. Sie erleben, wie es ist, Verantwortung zu übernehmen und sich in die Rolle derer hineinzuversetzen, die sonntags auf der „anderen Seite des Tisches“ stehen. Sie reflektieren ihr Handeln und lernen, was es bedeutet, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Diese Prozesse verändern sie und manchmal auch uns.
Denn am Ende geht es nicht nur um Wiedergutmachung, sondern um echte Veränderung und die Chance auf einen neuen Anfang.