Klassisches Aprilwetter begleitete uns auf unserer gestrigen Tour. Im Wechsel zwischen Sonne, eisigem Wind und Schneefall, war es kaum möglich sich irgendwie aufzuwärmen.
Doch schon bei der ersten Station war die Kälte vergessen, denn wie immer standen schon viele wartende Männer und Frauen auf dem Platz um endlich eine Portion warmes Essen in den Magen zu bekommen.
Wir haben uns sehr gefreut, gestern gleich zwei Menschen mit ihren jeweiligen Wünschen eine Freude machen zu dürfen. Die Übergabe des Fahrradanhängers brachte erst Sprachlosigkeit und dann Überwältigung mit sich. Auch die Empfängerin des DVD Players freute sich sehr. On Top konnte ihr Vroni noch eine ganze Tasche mit DVDs überreichen.
Vielen Dank an unsere lieben Spender, die solche Situationen möglich machen.
Vroni, Andrea, Anja, Dani und Jorge wurden gestern an ihrer ersten Station von zwei Reporterinnen von münchen.tv begleitet.
Wir haben uns sehr über das Interesse an unserer Organisation gefreut und hoffen, dass wir nun noch mehr Menschen hinter den Mattscheiben auf die Brennpunkte auf der Straße aufmerksam machen können.
Den Fernsehbeitrag über uns finden Sie hier:
https://www.muenchen.tv/mediathek/tag/obdachlosenhilfe/
Auch bei den weiteren Stationen herrschte wie immer reger Andrang und viele winken schon freudestrahlend von weitem, wenn sie unsere Fahrzeuge um die Ecke biegen sehen. „Da kommt ihr ja endlich“ heißt es nicht selten. Wir versuchen unsere Zeiten und Stationen immer pünktlich einzuhalten. Doch natürlich kann es auch mal zu ein paar Minuten Verspätung kommen. Denn jeder bekommt bei uns sein Recht auf ein offenes Ohr, auf einen Ratsch, ein „In den Arm nehmen“ oder einen Ratschlag.
Wir finden es charmant, dass wir dann an der nächsten Station manchmal ein Bisserl „geschimpft“ bekommen. Aber wir sind immer zuverlässig und nehmen uns auch hier dann die benötigte Zeit. Viele, das merkt man richtig, warten nur darauf, sobald wir Luft haben, mit uns ein kleines Pläuschen halten zu können. Vom Gollierplatz und Kidlerplatz wären wir beinahe nicht mehr los gekommen. Wir standen jeweils in so einer netten Gruppe beinander, haben Späße gemacht und über Gott und die Welt philosophiert.
Team zwei mit Tina, Klaus, Markus und Maria waren ebenfalls, aus vollen Kräften beschäftigt unzählige Portionen warmer Mahlzeiten und Kaffee, sowie Kuchen, Salate und Nachspeisen auszugeben. Auch Jacken, Schuhe und Schlafsäcke wurden, genauso wie Hygieneartikel, dankend angenommen.
Auf unserer gemeinsamen letzten Station stieß Walter noch zum Team hinzu, was bei vielen unserer Schützlinge und auch in unserem Team große Freude auslöste.
Es waren gestern an jeder Station schon wieder deutlich mehr Bedürftige anwesend, als die Woche zuvor. Das zeichnet sich die letzten Wochen ganz deutlich ab. Schuld sind natürlich auch die steigenden Lebensmittelpreise, die es mittlerweile wirklich kaum mehr möglich machen, mit den wenigen Bezügen über den Monat irgendwie zurecht zu kommen. Eine Erhöhung der Sozialleistungen gab es nicht und das stellt unsere Betreuten natürlich vor ein weiteres Problem. Manch einer, dem es noch „gut“ geht, im Vergleich zu anderen auf der Straße, muss schauen wie er sich von knapp 2€ am Tag ernährt. Viele aber, erhalten garkeine Sozialleistungen und müssen sich z.B. mit Flaschen sammeln irgendwie über Wasser halten. Auch viele Rentner leiden unter den steigenden Supermarktpreisen, den hohen Mieten und die kaum mehr bezahlbaren Energiekosten, die wegen des Krieges ins Unermessliche steigen. Rentenanpassung Fehlanzeige! Daher finden wir nun noch mehr ältere Herrschaften auf unseren Stationen vor. Es ist traurig das mit ansehen zu müssen.
Auch ein paar Frauen aus der Ukraine sind dankbar unsere Angebote, annehmen zu dürfen und warten geduldig mit Tupperschüsseln darauf ebenfalls eine Mahlzeit für den darauffolgenden Tag mitnehmen zu können.
Gott sei Dank hatten wir gestern mehr als genug dabei. Wenn die Leute sehen, man hat viel dabei, sind sie entspannter und geduldig. Aber wenn die Körbe schon sehr leer sind, geht das Drängeln los. Es Bedarf viel Verständnis und Fingerspitzengefühl, jedem gerecht zu werden.
Das alles stellt natürlich auch uns vor eine große Hürde. Wir brauchen weit mehr Lebensmittel als noch vor zwei Monaten. Die Mengen der, von unserem Verpflegungsteam liebevoll gekochten Mahlzeiten, steigen rapide an. Noch vor nicht allzu langer Zeit kamen wir pro Wochenende mit ca. 130 Liter Gekochtem ganz gut hin. Zusätzlich verteilen wir ja auch immer noch Salate, Kuchen und Belegtes. Mittlerweile benötigen wir schon 160 Liter warme Speisen. Das stellt unser Team Woche für Woche vor eine große Herausforderung, diese Dimensionen bewältigen zu können. Daher suchen wir immer neue Mitstreiter, die ebenfalls gerne kochen und sich vorstellen können, bei uns mitzuwirken.
Diese Woche gab es zum Beispiel:
One Pot Pasta, Kartoffelsuppe mit Würstl, Bohnen-Kartoffel-Eintopf, Curryreis mit indischen Rinderhackbällchen, Kartoffel-Karotten-Eintopf mit Würstl, Gemüseeintopf mit Hackfleisch, 6 Kilo Pusztasalat, Krautsalat und Karottensalat, gut gekühlten Eiersalat ohne Mayonnaise, knapp 400 belegte Brote, Schoko-Vanillepudding und viele verschiedene Kuchen und selbstgemachte Backwaren. Zusätzlich bekamen wir 300 einzeln verpackte, frisch gebackene Mini-Küchlein.
Eine absolute Spitzenleistung unseres Verpflegungsteams!
Auch von der Kleiderverteilung an der Freiheit möchten wir berichten. Hier ist ebenfalls deutlicher Zuwachs spürbar. Viele Flüchtlingsfrauen kommen dankbar, um unsere Leistungen in Anspruch zu nehmen. Dieter, Wolfram, Ulrike, Lukas und Christine, bestätigen die steigende Tendenz unserer Besucher.
Um all dies bewältigen zu können, sind wir dringend auf Unterstützung angewiesen. Sach-, Zeit-, und auch Geldspenden sind notwendig um unsere, nicht mehr weg zu denkende Versorgung, aufrecht zu erhalten.
Wir stillen nicht nur Grundbedürfnisse wie Hunger! Wir hören zu, schlichten Streitereien, Trösten und muntern auf und nehmen Einzelschicksale an die Hand um langfristig eine Perspektive zu bieten.
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