Gestern hatten wir, auf Grund von urlaubsbedingten Ausfällen zunächst ein wenig Schwierigkeiten den Stand an der Münchner Freiheit zu besetzen. Peter, der seit ein paar Wochen fest dem Verpflegungsteam angehört, entschied sich kurzerhand einzuspringen und unser Team an der Freiheit zu unterstützen. Er stellte uns seinen Sprinter zur Verfügung, den wir mit viel Kleidung und Sachspenden beladen konnten.
Unser Team Renate, Maria, Dieter und Peter mit seiner Frau Igna durften am gestrigen Sonntag knapp 250 Gäste, mit einem Lächeln an unserem Stand in Empfang nehmen. Der Zulauf war groß und wir konnten, die am Stand entgegen genommen Spenden, direkt weiter verteilen.
Unser Tourenteam Marcel und Federico zog Samstagabend direkt nach der Spendenannahme los und konnte gut zwei Dutzend Obdachlose an ihren Schlafplätzen erreichen um sie mit Tee, Kaffee, Brotzeit und warmer Kleidung zu versorgen. Schlafsäcke und Isomatten sind, für die mittlerweile kalten Nächte, sehr begehrt.
Am Sonntag hatten wir zwei neue Teammitglieder mit an Board. Wir dürfen Silja und Sandra M. herzlich in unserer Mitte begrüßen. Sandra unterstützte das Team bereits vor 14 Tagen auf der Tour 2 und durfte sich diese Woche der Tour 1 anschließen.
Unser Team 2 bestand gestern aus Basti, Dagmar, Nadine und Silja. Auf ihrer erweiterten Tour konnten sie viele Menschen glücklich machen. Es ist immer schön alte Bekannte zu treffen und genauso schön ist es neue Gesichter begrüßen zu dürfen, die anfänglich zurückhaltend, uns dann doch ihr Vertrauen schenken.
Auch bei Team 1 mit Vroni, Vronis Tochter Jule, Jorge, Andy, Andys Sohn Maxi, Sandra und Anja herrschte viel Andrang.
Wie immer ist das nahende Monatsende deutlich spürbar.
Auf unserem Speiseplan stand gestern vegetarischer Erbseneintopf von Christel. Nicole brachte uns Wurst- und Marmeladebrote.
Von Frances gab es Apfel-Streuselkuchen. Renate füllte Wurstsalat in Gläschen ab und schmierte Brote mit herzhaftem Belag. Vroni bereitete mit Jule ein Gratin aus 20 Kilo Kartoffeln zu und Steffi brachte uns Spaghetti in einer Tomatensoße mit viel Gemüse. Laura kochte einen italienischen Reistopf mit Bohnen und Fleisch. Zur Brotzeit bekamen wir frisch aufgebackenen Leberkäse von Nina.
Auch Fleischpflanzerl konnten wir an dankbare Abnehmer verteilen.
Als Nachspeise, durften wir von Carmen frisch eingekochten Apfelmus anbieten.
Auch die zur Spendenannahme gebrachten Rosinenschnecken wurden freudig zum Kaffee verspeist.
Neben den Menschen die wir mit einer warmen Mahlzeit glücklich machen können, sind auch immer wieder sehr traurige und rührende Schicksale dabei. Ein junger Mann, 32 Jahre alt, den wir seit knapp 10 Monaten kennen und der trotz der Umstände immer sehr auf ein gepflegtes Äußeres geachtet hat, sportlich war und Wünsche und Ziele für die Zukunft hatte, erlitt vor zwei Wochen einen Schlaganfall. Seine rechte Hand ist seitdem nicht mehr funktionsfähig und zeigt Lähmungserscheinungen auf.
Ins Krankenhaus gehen möchte er nicht. Er hat zu viel Angst vor einer tatsächlichen Diagnosenstellung. Ein Phänomen das wir häufig erleben.
Viele bräuchten dringend medizinische Versorgung, wehren sich aber vehement zum Arzt oder in ein Krankenhaus zu gehen.
Anja saß gestern lange Zeit mit ihm zusammen und versuchte ihm gut zuzureden und schenkte ihm ihr Ohr. Eine medizinische Versorgung lehnte er dennoch ab.
Angst und vor allem Scham beherrschen oft den Alltag.
Für uns ist es sehr ergreifend und schwierig manchmal einfach nur zusehen zu müssen.
Wir haben mit dem jungen Mann Telefonnummern ausgetauscht und ihm auch unterwöchig Hilfe und Unterstützung angeboten. Nun hoffen wir, ihn spätestens nächstes Wochenende wohlauf wieder zu treffen.
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