Diesen Sonntag mussten wir mit den Lebensmitteln bei unserer Ausgabe gut haushalten. Manchmal kommt es einfach vor, dass wir von den Supermärkten nicht so viel bekommen wie gewohnt. Da wir dies vorher nie abschätzen können, versuchen wir die fehlende Menge dann durch Reserven aus unserem Lager auszugleichen.
Normalerweise herrscht am ersten Wochenende ein bisschen weniger Andrang. Die Bezüge, sofern unsere Schützlinge überhaupt welche erhalten, sind noch nicht aufgebraucht und es ist in der Regel etwas weniger los.
Mittlerweile merken wir aber, dass zwischen Monatsbeginn und Monatsende kein Unterschied mehr spürbar ist. Das wenige Geld reicht hinten und vorne nicht mehr.
Trotz des stetig steigenden Andrangs und der geringeren Menge an Lebensmitteln hat gestern jeder unserer Gäste eine Tasche mit frischem Obst und Gemüse, Käse und Wurstwaren, selbstgemachter Marmelade und Joghurt sowie Brot und Backwaren bekommen, um seinen Alltag über die Woche hinweg ein wenig zu erleichtern. Schlussendlich hat es tatsächlich für alle gereicht.
Auch hatten wir ausreichend warme Mahlzeiten mit dabei und konnten zu unseren 200 Litern noch Hotdogs zusätzlich anbieten, welche wirklich immer sehr gut ankommen.
Auf dem gestrigen Speiseplan standen folgende Gerichte:
Hauptgericht
– sämige Kartoffelsuppe
– Krautwickerl
– Schinkennudeln mit Ei
– Gulaschsuppe
– Ratstouille mit Reis oder Nudeln
– Schupfnudeln mit Sauerkraut
– Hähnchen Gemüsecurry mit Reis
– Hot Dogs mit verschiedenen Toppings
Nachspeise
– verschiedene Kuchen, Muffins und süße Teilchen
– Kaffee und Eistee
Auch das Team, welches mit dem Kleidermobil an der Ludwig-Maximilians-Universität seine Tische aufgebaut hat, konnte etliche Bedürftige mit Kleidung, Utensilien und Hygieneartikeln ausstatten.
Dieses Wochenende hatten wir auch wieder einen jungen Mann mit an Bord, der bei uns seine Jugendsozialstunden ableisten konnte.
Wir freuen uns wirklich sehr, dass wir auch außerhalb der gerichtlich angeordneten Sozialstunden, junge Menschen mit unserer Tätigkeit begeistern können um sie gleichzeitig auf soziale Brennpunkte aufmerksam zu machen und ihnen Empathie und Verantwortungsbewusstsein mit auf den Weg zu geben.
Yavuz, Kristina und Margarita (zwischen 13 und 15 Jahre alt), engagieren sich seit einem viertel Jahr mit uns voller Fleiß und Ehrgeiz und sind bereits im Teenageralter bereit, aus freien Stücken ihre Wochenenden und ihre Freizeit zu investieren um Menschen in Notsituationen tatkräftig zu unterstützen. Egal ob sie unserem Küchenchef als Schnibbelhilfe zur Verfügung stehen, mit uns Kleidung im Lager sortieren oder auf unseren Touren Kaffee und Kuchen an Bedürftige verteilen – dieses Engagement finden wir wirklich großartig.
Unser Teamkollege Georg sagte kürzlich:
„Das herzerwärmende und liebenswerte daran ist, dass eins der beiden Mädchen gebürtig aus Russland und das andere Mädchen gebürtig aus der Ukraine kommt und die beiden in Harmonie und Freundschaft eng zusammenarbeiten, um Obdachlosen zu helfen. Nichts könnte in der jetzigen Zeit, Zusammenhalt schöner symbolisieren“.