Da viele obdachlose Menschen, auf Grund fehlender Bezüge oder nicht vorhandenen Dokumenten, nicht die Möglichkeit haben einen München-Pass zu beantragen oder sich ein MVG Ticket zu kaufen, fahren sie oft ohne gültigen Fahrschein.
Wer bei der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel bei einer Kontrolle keine gültige Fahrkarte vorweisen kann, muss ein erhöhtes Beförderungsentgelt bezahlen. Dieses beläuft sich auf mindestens 60,00 Euro. Wiederholungstäter müssen sogar mit einer Anzeige rechnen.
Das StGB bewertet gemäß § 265a
das Fahren ohne gültigen Fahrschein als Leistungserschleichung. Für diese Straftat kann eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr drohen.
In den meisten Fällen wird für Schwarzfahren eine Geldstrafe verhängt. Wer sich allerdings die Fahrkarte nicht leisten kann, ist in der Regel auch nicht in der Lage, die Geldstrafe zu begleichen.
Der Gesetzgeber ordnet dann eine Ersatzfreiheitsstrafe an.
Wir möchten verhindern, dass ein Mensch der es eh schon unglaublich schwer getroffen hat, wegen Schwarzfahrens inhaftiert wird.
Daher stehen wir unseren Klienten als Einsatzstelle zur Ableistung von gerichtlich angeordneten Sozialstunden zur Verfügung. Wir stehen in engem Kontakt mit der Staatsanwaltschaft und kooperieren mit verschiedenen Vermittlungs- und Beratungsstellen.
Nirgendwo sonst in Europa werden so viele Menschen wegen nicht gezahlter Geldstrafen inhaftiert, wie in Deutschland.
Da der Großteil unserer Klienten in der Stadt München ansässig ist, zur Ableistung der Sozialstunden aber zu uns nach Germering kommen muss, bleibt als einzige Möglichkeit wieder nur die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.
Um zu verhindern, dass sie auf dem Weg zu ihrer Einsatzstelle die zur Haftvermeidung dient schon wieder mit dem selben Delikt straffällig werden, übernimmt unser Verein die Kosten für das Monatsticket von München nach Germering und zurück.
Hierbei kommen wir pro Monat und pro Klient auf 106,20€. Meist haben wir zwischen 5 und 10 Klienten parallel, die wir versuchen im Rahmen ihrer gemeinnützigen Arbeit bei uns wieder in die Gesellschaft zu reintegrieren.
Hierfür ist seitens der Stadt kein Budget vorgesehen und keine Kostenübernahme durch eine Behörde möglich. Auch die Beratungs- und Vermittlungsstellen haben dafür keinen Etat.
All dies können wir also nur dank Ihrer Spenden finanzieren. Wir möchten hiermit unseren verbindlichsten Dank aussprechen für die großartige Unterstützung unserer Organisation.