Schon unter der Woche war unser Langzeitbetreuungsteam ziemlich eingespannt. Neben etlichen Telefonaten und der Koordination der Termine begleitete Vroni zu Ämtern und besuchte einen unserer Schützlinge in Stadelheim. Andrea unterstütze und begleitete zwei junge Männer bei ihren Therapien in Murnau.
Mit absoluter Spitzenbesetzung starteten gestern unsere zwei Teams in ihre Sonntagstour.
Mit an Bord waren Pia, Andrea, Carla, Constantin, Jorge, Tina, Klaus, Vroni, Thomas, Markus, Anja, Rebecca, Jan und Lisa.
Lisa und Rebecca hatten wir am Samstag für ein erstes Kennenlernen zu unserer Spendenannahme eingeladen. Prompt schlossen die Beiden sich an und gingen gestern direkt mit uns auf Tour.
Auf Grund des Marathons in München hatten wir wieder mit vielen Straßensperrungen und Umfahrungen zu rechnen. Dieses Mal ging aber alles glatt. Dank der wirklich tollen Zusammenarbeit mit der Polizei, durften wir auch die gesperrten Straßen problemlos passieren und mussten keine Umwege in Kauf nehmen. Wir freuen uns so sehr, dass unsere Arbeit auch seitens der Polizei und des KVR so freundlich und unkompliziert unterstützt wird.
Eins unserer Teammitglieder, Lukas war sogar beim Generali München Marathon als Läufer mit dabei. Standesgemäß im Aktion Brücke Trikot natürlich.
Bereits am Samstag wurden emsig die Wunschlisten abgearbeitet und die Kleidung für die personalisierten Bestellungen zusammengepackt. Wir versuchen immer so gut wie möglich den Wünschen gerecht zu werden.
Einem unserer Stammgäste konnte Anja endlich den Wunsch nach einer Reisetasche mit Rollen erfüllen. Markus, Tina, Klaus und Carla hatten Bestellungen wie Winterjacken, Schuhe und Rucksäcke entgegengenommen und so freuten sich gestern wieder etliche über Kleidung in der passenden Größe.
Ein obdachloser Mann klagte über schrecklichen Husten und vermutete eine Lungenentzündung zu haben. Zweimal in der Woche geht er in einer Einrichtung duschen, hat dafür aber nur ein bestimmtes Zeitkontingent zur Verfügung. Beim letzen Mal, hat er es, laut eigener Aussage, nicht geschafft sich ausreichend abzutrocknen und musste mit noch nassen Haaren die Einrichtung verlassen. Er glaubt sich so, in der Kälte, die Lungenentzündung zugezogen zu haben.
Weiterhin berichtet er, dass es momentan viele Ratten in der Stadt gibt, welche die Schlafplätze der Obdachlosen aufsuchen und diese anknabbern oder verunreinigen. Gerade nachts ist es schlimm und er und viele Andere bekämen zusätzlich zu allen anderen Umständen wie Lärm, Nässe, Kälte, gewalttätigen Übergriffen oder Vertreibung, kaum mehr ein Auge zu. Auch die Sorge, von den Ratten, die als Überträger bekannt sind, krank zu werden ist groß und oft müssen die wenigen Lebensmittel oder der eh schon auf ein Minimum begrenzte materielle Besitz, dann entsorgt werden.
Bei unserer zweiten Station war gestern so viel Andrang wie noch nie. Eine nicht enden wollende Schlange bildete sich entlang unserer Fahrzeuge und die Menschen baten um Lebensmittel, warme Speisen und Kleidung. Wir versuchen auf unseren Fotos einen Eindruck zu vermitteln, wie viele Menschen uns aufsuchen, doch dies ist kaum möglich, da es sich immer nur um eine Momentaufnahme handelt. Immer wieder stellen sich neue Menschen an um wenigstens noch einen Teller Suppe, eine warme Jacke oder ein Duschgel zu bekommen. Nicht selten, öffnen wir unsere Autos und Töpfe noch ein paar mal, obwohl wir schon gepackt und abfahrtbereit für die nächste Station sind.
Plötzlich entdeckten wir in der Menschenmenge Juri und Marco, die uns schon des Öfteren mit der Kamera begleiteten. Dieses Mal waren sie nur zur Recherche für ihr Projekt unterwegs und statteten uns einen kurzen Besuch ab. Wir freuen uns immer riesig die beiden zu treffen.
Viele leckere Mahlzeiten hatten wir gestern mit dabei. Es gab eine sämige Kürbissuppe mit Würstl, eine Nudelsuppe mit Gemüse, einen Rindfleischeintopf mit Paprika, Kartoffeln und Pastinaken, eine Linsencurry, eine Gemüsesuppe mit Fleisch und eine große Menge Pasta und die Metzgerei Grüners in Puchheim spendete uns einen riesigen Topf köstlichen Surbraten mit Semmelknödel.
Selbstverständlich boten wir ergänzend zum warmen Essen reichlich heißen Tee, Kaffee und viele verschiedene Kuchen und Muffins an.
Wenn wir dann irgendwann auch den letzten hungrigen Magen gefüllt haben und unsere Kisten leer verteilt sind, geht es ans Aufräumen und Zusammenpacken. Es wird der umliegende Müll eingesammelt, die Tische abgewischt, die übrige Kleidung eingepackt, die Kisten gestapelt und alles in die Fahrzeuge verladen.
15 leere Töpfe und 5 Getränkebehälter, etliche Schöpfkellen, Backbleche und Transportboxen müssen nach der Tour auch noch gespült werden.
Um unsere liebe Nina und die Fahrer nach einer anstrengenden Tour ein wenig zu entlasten, sind wir auf der dringenden Suche nach helfenden Händen die uns beim Spülen unterstützen wollen.
Nach dem Wochenende mit allen Vorbereitungen wie das Packen der Autos, die Abholung der Lebensmittel, das Erwärmen der gekochten Speisen und einer erfolgreich gemeisterten Tour sind wir alle oft mit unseren Kräften am Ende.
Wir wären also unglaublich dankbar für Unterstützung beim Spülen und dem entladen der Fahrzeuge.
Bitte melden Sie sich wenn Sie hierbei gerne helfen möchten.
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