„Brücke“ goes Berlin

Jeweils am 11. September finde der jährliche, deutschlandweite Tag der Wohnungslosigkeit statt.

Zu diesem Anlass veranstaltete die SPD Fraktion eine Konferenz zu der deutschlandweit AkteurInnen aus dem Bereich der Wohnungsnotfallhilfe, Prävention und Wohnraumversorgung eingeladen wurden, um ein genaues Bild von der Lage in ganz Deutschland zu erlangen. Erfahrungen von Verbänden und Organisationen wie unsere, sind entscheidend in der Überwindung von Wohnungs- und Obdachlosigkeit.

Die Wahlkreisabgeordnete für den Landkreis Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech und Starnberg, Carmen Wegge, lud unsere Vorstände Anja Sauer und Veronika Aichinger zur Teilnahme an der Fraktionssitzung in den Deutschen Bundestag im Reichstagsgebäude in Berlin ein, um mit vielen weiteren ExpertInnen über den neuen Koalitionsvertrag zu diskutieren.

Im Koalitionsvertrag hat sich die SPD vorgenommen Wohnungs- und Obdachlosigkeit in Deutschland bis 2030 zu überwinden. Mit der Verabschiedung des Nationalen Aktionsplans gegen Wohnungslosigkeit im April 2024 durch das Bundeskabinett sei nun der Grundstein gelegt.

Wohnungslosigkeit bis 2030 beenden? Ein sehr ambitioniertes Ziel!

Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, sprach selbst von einer „Mammutaufgabe“.

Da wir uns mit unserer Organisation politisch absolut neutral positionieren und keiner Partei zugehörig sind, war es für uns dennoch ein sehr interessanter Austausch mit verschiedenen Insitutionen und Betroffenen.

Sehr interessant und zeitgleich traurig war für uns zu hören, dass es generell in Deutschland keinerlei Regeln oder Richtlinien für Standards in Unterkünften für wohnungslose Menschen gibt.
Auch der neue Koalitionsvertrag sieht lediglich Empfehlungen vor.

In diesem Zuge wurde gestern in einem der gemeinsamen Workshops, die Stadt München mit ihrem „herausragenden“ Unterbringungskonzept als Vorreiter für ganz Deutschland in den Fokus gestellt.

Wenn die Zustände die hier teilweise in münchener Unterkünften und Pensionen herrschen, als Maßstab für Deutschland herangezogen werden, dann muss es für den Rest von Deutschland für unser Empfinden in den Unterbringungen ziemlich bitter aussehen.

Natürlich möchten wir aber nicht alle Unterbringungsmöglichkeiten über einen Kamm scheren, denn auch in München gibt es ein paar schöne und gepflegte Räumlichkeiten oder Flexiheime.

Was nehmen wir aus der Fraktionssitzung mit nach Hause?

Es war ein sehr interessanter Austausch, mit der nicht überraschenden Bestätigung, dass mit viel zu vielen Lücken im System, schier unüberwindbare Hürden auf die Umsetzung des Koalitionsvertrags auf die Regierung zukommen und diese weiterhin auf die großartige Unterstützung im Ehrenamt zählen muss.

Wir dürfen gespannt sein…!