Schon im Laufe der letzen Wochen liefen viele Vorbereitungen für das Wochenende. Markus und Petra packten Wunschkisten und arbeiteten die Bestellungen der letzen Tour ab. Tina und Klaus besuchten am Donnerstagabend außertourlich drei junge Frauen, die wir schon viele Monate kennen, in der Nähe ihrer Schlafplätze und versorgten sie mit frischen Kleidern, Hygieneartikeln und Schlafsäcken.
Gestern hatten wir unser Debüt am Professor-Huber-Platz an der LMU mit unserem Stand zur Kleiderverteilung.
Ein mulmiges Gefühl hat uns schon begleitet. Würden unsere Schützlinge den Weg zu uns finden? Würden wir die liebgewonnenen bekannten Gesichter wiedersehen?
Diese Sorgen erwiesen sich schnell als unbegründet. Auch war unsere Vorbereitung des Standortwechsels durch die Verteilung von Handzetteln mit Wegbeschreibung erfolgreich.
Wir sind sehr glücklich, dass die Menschen uns treu bleiben und auch in Zukunft gerne zu uns kommen. Auch ein paar neue Gäste konnten wir bereits mit frischer Kleidung versorgen.
Bei diesem wunderschönen Herbstwetter waren viele Spaziergänger unterwegs, die sich sehr für den Stand und unsere Organisation interessierten. Das Team leistete Aufklärungsarbeit und begrüßte immer wieder neue Interessenten.
Vielen Dank an Dieter, Rosi, Andy, Simone, Manu und Patrick, die sich gestern wieder richtig ins Zeug gelegt haben.
Die gestrige Tour war einfach ein Wahnsinn.
Beginnend mit der ersten Station gab es alle Hände voll zu tun. Zum Glück hatten wir dieses Wochenende große Mengen Lebensmittel für die Verteilung zur Verfügung und mussten nicht sparsam sein. Das ist nicht immer so und meist müssen wir gut planen und rationieren, damit jeder etwas bekommt. Gemessen an dem gestrigen Andrang hätte es dennoch ein wenig mehr sein können.
Zu Essen gab es gestern einen Hackfleischeintopf mit Kraut, ein Leberkas-Ragout mit Nudeln, eine deftige Brühe mit Speckknödeln, ein Kalbsragout mit Champignons und angebräunten Semmelknödeln, ein Putengeschnetzeltes mit Reis und eine Paella mit Geflügel.
Als Nachspeisen reichten wir Vanillepudding, Zitronensahne und Joghurtcreme. Selbstverständlich hatten wir auch wieder ausreichend saftigen Kuchen zum Kaffee mit an Bord.
Die zweite Station der Tour 1 war gestern so sehr überlaufen, dass es für unser Team kaum möglich war den Überblick zu behalten. Schon vergangenen Sonntag stellten wir dort einen deutlichen Anstieg der Bedürftigen und Obdachlosen fest.
Viele Menschen die in der Bayern Kaserne untergebracht sind, nehmen diesen Standort gerne wahr um sich mit einer warmen Mahlzeit oder neuer Kleidung versorgen zu können.
Über die Umstände in einigen Einrichtungen haben wir bereits mehrfach berichtet. Es herrschen menschenunwürdige Zustände. Mangelnde Hygienestandards und Bettwanzen, Gewalt, Unterdrückung und Diebstahl sind an der Tagesordnung.
Manche besitzen nicht mal mehr Schuhe, geschweige denn eine Tasche.
Vielen Dank an Andrea, Vroni, Jorge, Fabi, Dani, Jan, Petra, Gaby, Karl und Christa für Euren gestrigen Einsatz.
Die mangelnden Möglichkeiten zur Körper- und Kleiderhygiene für Obdachlose empfinden wir als katastrophal. Ganz besonders freut uns, dass Vroni und Andrea eine tolle Kooperation mit Bettina von der Diakonie Oberbayern schließen konnten und wir nun im Rahmen unserer Langzeitbetreuung die Möglichkeit haben, ab und an dort die Wäsche unserer Schützlinge waschen zu können.
Auch diese Woche zeichnete sich der Anstieg der Rentner, die unsere Lebensmittelangebote annehmen, deutlich ab.
Einer älteren Dame, die unweit unserer letzten Station wohnt, uns aber gestern nicht persönlich aufsuchen konnte, brachte das Team ein Carepaket auf dem Heimweg direkt nach Hause.
Vergangene Woche berichteten wir von einem Herren mit einer Lungenentzündung. Sie erinnern sich sicher an den Spendenaufruf für Schuhe in Gr. 49/50. Schnell fanden sich zwei Spender und wir freuten uns riesig ihm diese Schuhe überbringen zu können. Leider trafen wir den Herren gestern nicht an. Daher werden wir die Schuhe selbstverständlich bis nächstes Wochenende reservieren. Wir machen uns große Sorgen, da er uns sonst regelmäßig aufsucht und hoffen dass ihm nichts passiert ist.
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