Schon am Samstag herrsche aufgeregtes Treiben. Die Autos wurden mit Kleidung, Hygieneartikeln und Lebensmitteln beladen. Unsere 3 Germeringer Betreuten besuchten uns wie jeden Samstag um sich für die Woche mit einem Carepaket auszustatten. Spenden wurden entgegen genommen und gleich im Lager sortiert. Wir freuen uns immer über neue Gesichter und so durften wir Marianne in unserem Team begrüßen. Auch Torsten, der nach vielen Stunden im Lager endlich fertig war, kümmerte sich danach noch um einen weiteren Bedürftigen und schenke ihm Zeit und Ohr.
Pfingstsonntag an der Freiheit und unser Team mit Wolfram und Christine verteilten mit Manuela und Simone etliche Kleidungsstücke, Schuhe, Bettwäsche und Handtücher an eine nicht enden wollende Schlange. Bis 15:00 gestern Nachmittag waren sie vor Ort und kamen diesmal glücklicherweise trocken nach Hause.
Unsere Touren Teams strömten ebenfalls wieder auf Münchens Straßen aus.
Es freut uns unglaublich zu hören, dass der junge Mann, der wegen einer Überdosis, viele endlos lange Wochen im Krankenhaus im Koma lag, wieder wohl auf ist, wie Tina berichtet.
Er kam gleich vor lauter Freude auf uns zugestürmt um zu erzählen. Er hat 20 Kilo abgenommen und möchte nun auf Entgiftung gehen. Laut eigener Aussage lagen seine Überlebenschancen bei gerade mal 10%. Der Schock über das was ihm passiert ist, sitzt tief und er möchte sein zweites geschenktes Leben neu beginnen und die Chance ergreifen es besser zu machen.
So schön es ist, Menschen zuzusehen wie sie neuen Mut fassen den ersten Schritt in ein besseres Leben zu wagen, genauso traurig ist es bei anderen mitzuerleben wie sie immer mehr in einen Zustand der Verwahrlosung fallen. Vroni setze sich gestern mit einem Teller Eintopf zu einem obdachlosen Mann an der Leopoldstraße auf den Boden. Er aß seine Mahlzeit und man spürte ganz deutlich wie gut ihm die Gesellschaft tat. Einen Moment nicht einsam zu sein und jemanden bei sich zu haben der einem zuhört ist meist viel mehr wert als ein gefüllter Magen.
An der Hl. Kreuz Kirche hat Klaus zwei obdachlosen Frauen, die wir schon sehr lange kennen von der KAP in Fürstenfeldbuck erzählt. Mit der KAP arbeiten wir seit langer Zeit eng zusammen. Die beiden Damen waren erst sehr zögerlich, erlaubten Klaus dann aber doch dort angerufen. Sie hatten Glück dass ein Doppelzimmer frei war. Die Kosten, eine Woche dort unterzukommen, hat Klaus kurzerhand übernommen.
Tina, Klaus, Sandra und Walter waren emsig damit beschäftigt Kaffee, Kuchen, warme Speisen und frische Kleidung auf ihren Stationen zu verteilen. Beide Tourenteams berichten, ebenfalls wie das Team der Münchner Freiheit, über einen deutlichen Anstieg der Bedürftigen.
Auch unser anderes Tourenteam mit Vroni, Jorge, Andrea und Dani wurde wieder schier überrannt.
Unzählige Portionen köstliche Mahlzeit wanderten in die Mägen und pralle Tüten mit Lebensmitteln wechselten in die Hände dankbarer neuer Besitzer.
Zu essen gab es diesmal gebratene Hähnchenschenkel und Entenschlegel von Gaby Sch. sowie 10 Kilo Kartoffelsalat und eine große Menge Belchkuchen.
Steffi R. kochte Nudeln mit Tomatensoße und Charlotte steuerte Szegediner Gulasch und 50 belegte Brote bei. Anne bereitete leckeren Nudelsalat zu und backte ebenfalls Kuchen. Johanna kochte einen Kartoffel-Hackfleischeintopf. Von Sandra durften wir 70 Portionen Fleischpflanzerl mit Kartoffelsalat verteilen. Andrea backte saftigen Kuchen und durfte Sonntag Früh wieder 60 Liter leckeren Eintopf vom Hotel Köberl entgegennehmen. Auch Marianne steuerte 6 weitere Kuchen bei.
Gestern verteilten unsere Touren Teams fleißig, die von Lin in liebevoller Arbeit gestalteten Flyer. Denn nächste Woche haben wir gemeinsam mit den Barber Angels Brotherhood ein ganz besonderes Event geplant. Gekoppelt mit unserer Versorgungstour werden uns die Frisöre an der letzen Station besuchen und jedem Obdachlosen und Bedürftigen der möchte einen kostenlosen Haarschnitt anbieten.
Über die Aussicht, mal wieder schick gemacht zu werden, waren viele total erfreut und möchten unbedingt kommen.
Aber auch unterwöchig passiert bei uns ganz viel. Neben Buchhaltung und Verwaltung, Spendenannahme, Lebensmittelabholung, Zubereitung leckerer Gerichte und Großeinkauf in der Metro, kümmern wir uns um Behördengänge, Arztbesuche und Umzüge.
Andrea und Vroni sind für viele unserer Betreuten nahezu rund um die Uhr telefonisch erreichbar und begleiten diese Menschen auf ihrem Weg in ein hoffentlich besseres Leben.
Vroni traf sich Dienstag 4 Stunden mit einem unserer Schützlinge zur weiteren Therapieplanung und Resozialisierungsbesprechung und auch am Donnerstag fuhr Vroni nach Stadlheim und besuchte den jungen Mann, den wir schon seit 1 1/2 Jahren durch so unglaublich viele Höhen und Tiefen begleiten.
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