Doppelt hält besser, haben wir uns dieses Wochenende gedacht. Wir teilten unser Team auf und entschieden uns dazu Samstag und Sonntag rauszufahren.
Gerade am Jahresende ist es wichtig für die Menschen da zu sein. Sie brauchen unsere Unterstützung zwar das ganze Jahr über, Sommer wie Winter, bei Wind und Wetter, aber wenn das Jahr zur Neige geht, die letzen Reserven aufgebraucht und auch die Gemüter träge sind, ist es einfach schön, wenn jemand da ist.
Samstags ist es nochmal ein ganz anderes Arbeiten als sonntags, das haben wir heute wieder feststellen müssen. Die Stadt ist voller Passanten, die Geschäfte sind geöffnet, die letzten Einkäufe vor Silvester werden getätigt, viele sind im Stress und in Eile. Unsere Gäste, die sonntags in Ruhe an unseren Ständen stehen und weitgehend „unter sich“ und eher anonym bleiben können, waren dem Trubel auf den Straßen heute ebenfalls ausgesetzt. Trotzalledem war es für alle schön einen Teller heisse Suppe zu genießen, ein paar Lebensmittel, frische Kleidung und ein paar warme und aufmunternde Worte zu erhalten.
Aus unserer hauseigenen Küche gab es heute:
- Ratarouille
- Kartoffel-Kürbis-Eintopf
- Putengeschnetzeltes mit Nudeln
- Kaffe und Kuchen
Auch eine sehr unschöne Erfahrung mussten wir heute leider mit nach Hause nehmen. Ein anliegender Geschäftsinhaber kam forsch und empört auf uns zu und bat unsanft und mit abfälligem Blick, unsere Ausgabe zu beenden. Mit den Worten „diese Leute da machen mein Geschäft kaputt, schauen Sie sich die doch mal an, wegen denen will keiner bei mir einkaufen“ trat er uns gegenüber.
Schade, dass „diese Leute“ die eh schon am Rande der Gesellschaft leben und oft vergessen werden, dann nicht mal für eine einzige Stunde in der Woche geduldet werden, damit sie etwas warmes für den Tag bekommen können.
Sowas stimmt uns immer sehr traurig, aber es ermutig uns umso mehr, weiter zu machen und genau für diese Menschen einzustehen!
Einer Rentnerin die sich kaum mehr ihren Lebensunterhalt finanzieren kann, liefen heute aus Dankbarkeit die Tränen übers Gesicht. Sie erzählte, wie schwer sie es als alleinerziehende Mama mit vier keinen Kindern gehabt hat und nachts arbeiten gehen musste um ihre Familie zu ernähren und jetzt kaum mehr weiß wie sie im Alter für sich selbst sorgen soll, weil sie nicht mehr die Kraft hat arbeiten zu gehen und die wenige Rente nicht reicht um Miete, Rechnungen und Lebensmittel zu bezahlen. „Wenn das so weiter geht, dann sitze ich mit meinen 81 Jahren auch bald unter einer Brücke“.