Das Wetter war der absolute Wahnsinn. 25 Grad und Sonnenschein begleiteten uns durch den gestrigen Tourensonntag.
Ausgestattet mit 200 Liter warmen Mahlzeiten, Obst, Gemüse, haltbaren Lebensmitteln, Joghurts und Frischkäse sowie verschiedenen Feinkostsalaten, Brot, Gebäck und süßen Teilchen starteten wir wie gewohnt um 10:00 bei unseren jeweils ersten Stationen. An Kleidung und Hygieneartikeln mangelte es gestern nicht und die 500 süßen Halloweentütchen, gefüllt mit Schokolade, Gummibärchen, Keksen und Bonbons kamen so richtig gut an. Die Menschen freuen sich immer über diese kleinen Aufmerksamkeiten und so wird eine bunte Papiertüte mit Süßigkeiten zum besonderen Highlight des Tages.
Der reichhaltig gedeckte Tisch, mit vielen leckeren Speisen und geschmückt mit Halloweentischdecken, bot eine abwechslungsreiche Auswahl.
Zu Essen gab es gestern Penne mit Spinat-Sahne-Soße, ein tomatiges Reisfleisch vom Schwein, ein asiatisches Wok-Gericht mit Rind, Huhn und Reis als Beilage, ein saftiges Gulasch mit Semmelknödeln, ein Hähnchengericht mit Reis und einen bunten Wurstsalat.
Als Nachspeise hatten unsere Tourenfahrer 18 verschiedene Sorten Kuchen und etliche Muffins aus unserem großartigen Verpflegungsteam mit im Gepäck.
Wie immer fuhren wir gestern zwei parallel laufende Touren.
Zwei Touren die unterschiedlicher hätten nicht sein können.
Während Tina und Klaus, Markus und Lin von einer total entspannten Tour 2 mit Zeit für viele wundervolle Gespräche berichteten, kam das Team der Tour 1 gestern richtig ins schwitzen.
Maria, Fabi, Bodo, Dani, Andy, Anja und Manni trafen schon an der ersten Station auf eine große Menge Wartender. Auch bei der zweiten und dritten Station war unglaublich viel los. Deutlich war das Monatsende zu spüren.
Das zeichnet sich nicht nur an der Menge der Menschen ab die zu uns kommen, sonder auch an der Ungeduld und der Anspannung aus der Angst heraus zu wenig, oder gar nichts mehr zu bekommen.
Viele haben seit Tagen nichts mehr gegessen. Auch bei unseren Rentnern ist der Kühlschrank meist ab Mitte der Woche so gut wie leer.
Eine ältere Dame berichtete uns, dass sie sich von trocken Brot und dem restlichen Gurkenwasser aus einem Glas Essiggurken ernährt und war so dankbar über eine Tüte mit Gemüse und Obst, Frischkäse und frischem Brot. Da schmeckte der Teller Knödelgulasch on top dann ganz besonders gut.
Ein Vater, kam mit seiner jungen Familie und bat bescheiden um Wasser und eine Tüte Lebensmittel für seine Frau und seine 3 Kinder.
Gestern hatten wir auch ein Fahrrad für einen befreundeten obdachlosen Herren mit dabei, dessen Fahrrad leider gestohlen wurde. Er ist jedoch auf ein Fahrrad angewiesen, weil er nicht mehr so gut zu Fuß ist um seine gesammelten Pfandflaschen abzugeben. Leider konnten wir ihn gestern nicht antreffen und hoffen sehr ihm nächste Woche das neue Radl überreichen zu können.
An der zweiten Station traf das Team einen ca. 70 jährigen Herren an, der oberkörperfrei auf einer Parkbank neben seinem spärlich beladenen Einkaufswagen saß. Wir dachten zuerst er würde die spätsommerlichen Temperaturen in der Sonne genießen, bis sich rausstellte, dass er keine Oberbekleidung mehr besaß.
Fatal, wenn man bedenkt, dass die Nächte Ende Oktober schon richtig kalt sind.
Ein weiterer Mann erzählte uns, dass es nicht unüblich ist in Super- und Getränkemärkten Hausverbot zu bekommen, weil sie dort, die in der Nacht gesammelten Flaschen abgeben möchten. Manche Läden nehmen nur noch eine Stückzahl von max. 10 Flaschen täglich entgegen und so reisen diese Menschen den ganzen Tag über zu Fuß quer durch die Stadt um die achtlos weggeworfenen Pfandflaschen aufzusammeln und sind auf der stetigen Suche nach einem Laden, in dem sie diese irgendwie einlösen dürfen. Der Großteil verdient sich damit, im besten Fall, ein paar wenige Euro um sich etwas zu essen kaufen zu können.
Nicht selten schneiden sie sich beim Wühlen in Mülleimern die Hände mit Scherben und Unrat auf.
Das Team mit dem Stand zur Kleiderverteilung an der Ludwigstraße war selbstverständlich ebenfalls vertreten. Dieter, Marianne, Rosi, Mario und Lukas hielten ein breites Angebot an Kleidung und Schuhen bereit.
Auch Vroni und Andrea waren die vergangene Woche nicht untätig und besuchten u.a. die junge Frau mit dem Flügelhemdchen im Rollstuhl, in der Klinik. Sie brachten ihr eine Tasche mit Kleidung und versuchten ihr einen Platz zur medizinischen Weiterbehandlung zu besorgen.
Jetzt gerade sind Vroni und Andrea auf dem Weg nach Murnau um einen ihrer Schützlinge in der Therapie zu besuchen.
Und schon seit heute Morgen ist unser Lagerteam wieder fleißig dabei, die eingegangenen Kleiderspenden von Samstag zu sortieren, Lebensmittelspenden aus den Supermärkten werden abgeholt, unser Verpflegungsteam plant bereits die leckeren Speisen für das kommende Wochenende. Im Roßstall Theater und im Café Baumkuchen werden unsere leeren Töpfe gespült, die Tourenfahrzeuge von gestern werden ausgeräumt und betankt, die Buchhaltung muss gemacht und der Einkauf geplant werden.
Für uns heißt es 7 Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr Vollgas geben.
Vielen Dank an jeden Einzelnen unseres großartigen Teams. Danke, dass Ihr alle mit so viel Fleiß, Herzblut und Leidenschaft dabei seid.
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Und nun wünschen wir allen Lesern ein schaurig schönes Happy Halloween!