Am vergangenen Sonntag erlebten wir einen bemerkenswerten Anstieg der Gästezahlen an unseren Ausgabestellen. Besonders auffällig war die Zunahme älterer Menschen, die in Altersarmut leben und unsere Unterstützung suchen.
Die Altersarmut in Deutschland hat in den letzten Jahren besorgniserregend zugenommen. Im Jahr 2024 galten 19,6 Prozent der Senioren ab 65 Jahren als armutsgefährdet, was etwa 3,54 Millionen Menschen entspricht. In Bayern waren es sogar 21,4 Prozent der Senioren, wobei ältere Frauen mit einer Armutsgefährdungsquote von 24,5 Prozent speziell betroffen sind.
In München ist die Situation besonders prekär. Viele Rentner, die seit Jahrzehnten in ihren Stadtwohnungen leben und dort alt geworden sind, können sich die steigenden Mietkosten kaum noch leisten. Die hohen Lebenshaltungskosten in der Stadt führen dazu, dass viele ältere Menschen auf zusätzliche Unterstützung angewiesen sind.
Einige unserer Gäste berichteten, dass sie täglich bis zu zwölf Stunden Flaschen sammeln, um ihre geringe Rente aufzubessern. Trotz dieser Anstrengungen reicht das Einkommen oft nicht aus, um den Grundbedarf zu decken. Die Dankbarkeit dieser Menschen für unsere Hilfe ist überwältigend. Sie schätzen es sehr, bei uns Lebensmittel, warme Mahlzeiten und Hygieneartikel zu erhalten. Für viele von ihnen ist die warme Mahlzeit, die wir sonntags anbieten, oft die einzige warme Mahlzeit der Woche.
Diese wird nicht nur mit Appetit, sondern auch mit tiefem Dank angenommen. In den Gesprächen mit den älteren Gästen spürt man, wie groß die Not ist, aber auch, wie wohltuend menschliche Zuwendung in einer kalten, oft gleichgültigen Welt sein kann.
Diese Begegnungen führen uns die dringende Notwendigkeit vor Augen, unsere Unterstützung für bedürftige Senioren weiter auszubauen. Jeder Beitrag zählt, um diesen Menschen ein würdiges Leben zu ermöglichen.
Altersarmut ist kein Randphänomen. Sie betrifft nicht „die Anderen“. Sie kann jeden von uns treffen. Auch Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben. Deshalb ist Altersarmut ein Thema, das uns alle angeht. Wir dürfen nicht wegsehen. Wir müssen handeln. Gemeinsam!










