Erbarmungslose Hitze

Immer mehr Germeringer nehmen unser samstags Angebot an unserem Lager in Anspruch. Seit drei Wochen, dürfen wir nun auch einen obdachlosen, älteren Herren mit seinem Fahrrad bei uns begrüßen. Er freute sich riesig über 3 neue T-Shirts, 1 Paar neue Schuhe und eine reichlich gepackte Tüte mit Lebensmitteln.

Schon am Samstag war es irre heiß am Lager. Bei Beladen der Autos mussten wir gut planen, damit alle Lebensmittel ausreichend gekühlt verpackt werden konnten.

Bei einer kurzen Bestandsaufnahme im Lager, fiel uns nach dem Beladen auf, dass wir nun weitgehend leere Regale haben.

Daher benötigen wir dringend Hygieneartikel wie Duschgel, Shampoo und Deo sowie Sonnencreme und Einwegrasierer. In den Sommermonaten steigt unser Absatz dieser Artikel natürlich in die Höhe.

Ebenso wird Nassfutter für Hunde benötigt, denn auch unsere Fellnasen haben Hunger.

An Kleidung sind wir auf der Suche nach:

• T-Shirts und Polo-Hemden für Herren

• Kurze Hosen

• Jeans

• Unterhosen

• Caps

…und auch Krücken, Schlafsäcke, Isomatten, ausrangierte, funktionsfähige Handys, Brotboxen und Trinkflaschen nehmen wir gerne entgegen, da die Nachfrage gerade sehr hoch ist.

Gestern Früh ging es dann für Vroni, Andrea, Walter und Dieter sowie Tina, Klaus, Petra und Markus wieder zeitig los.

Von unserem Verpflegungsteam durften wir folgende, tolle Speisen entgegen nehmen:

Carmen: 4 Kuchen und 58 Gläser Marmelade

Peter: 50 Liter Nudeln mit Tomatensauce

Marianne: 6 Hefzöpfe und 2 Bananenkuchen

Renate: 50 belegte Brote

Vroni: 30 Liter Gemüse Reis und 80 Wiener

Andrea S: 30 Liter Bauerntopf

Laura: 15 Liter Schupfnudeln mit Kraut

Frances: 20 Liter Nudelsalat mit Rindswurst

Gaby G.: 10 Liter Nudelsalat mit Leberkäs

Petra: 20 Liter Eintopf, 2 Bleche Kuchen, 50 belegte Brote und 20 Liter Nudelsalat

Gaby S: 30 Liter Gulasch mit 5 Kilo Semmelknödel und 4 Blechkuchen

Schon gegen 10:00 an unserer ersten Station war es unerträglich heiß. Dennoch freuten sich die Menschen auch über die warmen Gerichte und unser Verpflegungsteam wurde mehrfach hoch gelobt, wie gut gewürzt und lecker das zubereitete Essen schmeckt.

Zum Glück hatten wir ausreichend Wasser, Säfte und gut gekühlten Eistee dabei.

Denn wie man sich vorstellen kann, waren Temperaturen von bis zu 37 Grad eine hohe Belastung für den Kreislauf vieler Betreuten.

Der Asphalt strahlte zusätzlich eine unglaubliche Wärme ab und unsere Teams versuchten so schnell wie möglich die Wartenden zu versorgen.

Nichtsdestotrotz fanden wir immer noch Zeit für Gespräche und Planungen der Termine für die bevorstehende Woche. Andrea versucht gerade mit einer Engelsgeduld einen Therapieplatz für einen jungen Mann zu organisieren und wird ihn auf seinem Weg mit Rat und Tat begleiten.

Ausserdem freuten sich Vroni und Andrea über eine 90 jährigen Dame im Rollstuhl, die uns wegen schwerer Krankheit und einer -Gott sei Dank- gut überstandenen Rückenoperation, 3 Monate nicht aufsuchen konnte. Die Dame freute sich wahnsinnig über die gepackten Tüten mit frischem Obst und Gemüse.

Vroni berichtet, dass aufgrund des Stadtfestes am Marienplatz viele unserer Schützlinge schon ganz in der Früh die Chance ergriffen, dort die leeren Flaschen zu sammeln. Den ganzen Tag über waren sie damit beschäftigt, in Ecken, Mülleimern und Säcken danach zu suchen um sich ein paar Euro für die Woche hinzuzuverdienen. Auch entlang der Isar, sind in den Sommermonaten beliebte Plätze um die hinterlassenen Flaschen der Badegäste zu sammeln. Oft sind sie von 23:00 bis 5:00 morgens auf den Beinen um an Dosen und Leergut zu kommen. Ein wahnsinniger Aufwand für ein paar Cent. Dennoch ist das oft das einzige Mittel um sich am Folgetag eine Mahlzeit zu ermöglichen.

Auch eine ganz junge Mama tauchte mit ihrer kleinen Tochter bei unserer letzten Station auf und war unendlich dankbar über die Lebensmittel die sie von uns erhalten hat. Sie freute sich so sehr, sich für die kommende Woche keine Sorgen machen zu müssen, wie sie ihr Kind ernähren soll. Als Dankeschön versprach sie uns für nächste Woche einen Teller irakische Plätzchen zu backen. Auch wenn wir das natürlich nicht annehmen, finden wir diese Geste unglaublich herzlich. Viele möchten, mit dem Wenigen was sie selbst haben, gerne etwas zurückgeben.

Unser Stand an der Münchner Freiheit verzeichnete trotz dieser fast unmenschlichen Hitze, nicht weniger Andrang als sonst. Auch hier war die Nachfrage nach kurzen Hosen, T-Shirts, Caps und frischer Unterwäsche groß. Auch Trinkflaschen, Schlafsäcke und Isomatten waren sehr gefragt.

Renate, Rosi, Ulrike und Petra haben sich wacker geschlagen und in der prallen Sonne gut durchgehalten, bis auch wirklich jeder versorgt war.

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