Zu wenig Aufklärung über gefährliche Substanzen

Wir haben uns am Samstag riesig gefreut zahlreiche Gäste und Besucher an unserem Lager begrüßen zu dürfen.

Unzählige Sachspenden wurden von ganz vielen lieben Unterstützern, sogar bis aus Oberammergau, vorbei gebracht und so dafür gesorgt, dass unsere Regale wieder gut gefüllt sind.

Neben einem kurzen Ratsch für jeden Besucher wurden unsere Fahrzeuge für die gestrige Tour beladen, die eingegangenen Spenden verräumt und notdürftige Reparaturen an einem unserer Fahrzeuge vorgenommen. Währenddessen wurden Kuchen gebacken und auch unsere Küchen Crew hat weitere Köstlichkeiten für die Essensausgabe zubereitet.

Zwei potentielle neue Teammitglieder durften wir ebenfalls kennenlernen und abschließend fest in unserer Mitte begrüßen. Wir freuen uns immer, wenn unser fleißiges Team zu einer noch größeren Familie heranwächst.

Mit einem vielfältigen Speiseplan starteten wir dann in alter Frische in unsere gestrige Tour:

Hauptspeise

  • Geschnetzeltes vom Strohschwein mit Nudeln
  • Saures Lüngerl mit gebackenen Semmelknödeln
  • Süßsaures Thaigemüse mit Reis
  • Würstchengulasch mit Nudeln
  • Gulaschsuppe mit Kartoffeln
  • Bunter Nudelsalat

Nachspeise

  • Süßer Reisauflauf mit Zimt und Kompott
  • Verschiedene Kuchen und Gebäck
  • Kaffe und Tee

Zudem hatten wir neben den üblichen Lebensmitteln wie Brot, Gemüse und Obst, sage und schreibe 152 Gläser selbstgemachte Marmelade aus unserem Verpflegungsteam für die Verteilung im Gepäck.

Als kleines besonderes Highlight wurde gestern auf der Straße gemeinsam mit unserem Team der Geburtstag einer Schützlingsdame nachgefeiert und so brachten wir einen eigens dafür gebackenen Geburtstagskuchen mit. Die Freude über den Kuchen war wirklich rührend.

Die Stimmung auf der weiteren Tour war gestern im allgemeinen ziemlich angespannt. Man merkt, dass das langanhaltende schlechte Wetter den Menschen zu schaffen macht.

Auch der Anstieg des Drogenkonsums ist deutlich spürbar. Jede Woche lernen wir neue Gesichter kennen. Gerade junge Leute die gefährliche Substanzen wie „Badesalz“ (umgangssprachlich für synthetische Cathinone) konsumieren, geraten schnell in einen nur noch schwer zu durchbrechenden Teufelskreis.

Badesalz wird meist als weißes oder braunes Pulver oder in Kapseln verkauft. Die Substanzen werden entweder geschnupft, geschluckt oder gespritzt. Die von Konsumierenden berichtete Wirkung ähnelt der von Amphetamin oder Ecstasy.

Leider sind die in Badesalzen verwendeten Chemikalien bislang vergleichsweise wenig erforscht und durch ihre wechselnden Inhaltsstoffe (je nach „Anbieter“) wirklich brandgefährlich.

Auf Grund der meist fehlenden Aufklärung sind dem Konsum von harten Drogen Tür und Tor geöffnet. Gerade bei jungen und unerfahrenen Menschen, können diese oft verharmlosten Badesalze schnell zum Tod infolge einer Überdosis enden. Ebenso sind Herzinfarkte oder Organversagen keine Seltenheit.

Hier wird umso deutlicher wie wichtig die unterwöchige Präsenz des Teams im Rahmen unserer Langzeitbetreuung ist, um den Menschen beiseite zu stehen, sie aufzuklären und sie bei Entgiftungen und Therapien zu unterstützen.

Und auch heute startete Vroni gleich in der Früh und begleitete zwei unserer Schützlinge zu ihren Terminen in Einrichtungen und Ämtern, ging mit ihnen einkaufen und hatte zwei extragroße Ohren für allerlei Sorgen und Probleme.