Ein bisschen Sommer

Gestern war es so traumhaftes Wetter, dass es sich schon fast nach Sommer anfühlte.

Unsere beiden Teams mit Andrea, Vroni, Jorge und Walter und Team zwei mit Petra, Tina, Klaus und Michi starteten gut gelaunt und voller Tatendrang.

Wie immer hatten wir viele lecker gekochte Speisen mit an Bord.

So durften wir gestern folgendes verteilen:

Charlotte kochte Eintopf mit Fleisch.
Petra bereitete 40 belegte Brote, einen Filet-Topf mit Gemüse, und 2 Kuchen zu.
Steffi R. steuerte vegetarischen Linseneintopf bei und von Johanna durften wir Gemüse-Würstl-Topf und 6 Kuchen abholen.
Carmen backte 80 Muffins, 5 Kuchen, packte 40 süße Verpflegungstüten und machte Schoko-Frucht-Spieße.
Von Gaby gabs ein Paprikahähnchen und Käsekuchen.
Maria steuerte Spätzletopf mit Soße und Fleisch, 2 Kuchen, Obstsalat und 50 Brote bei und auch Renate brachte 30 weitere belegte Brote.

Dieses Wochenende kochte wieder Feuer & Flamme für uns und Andrea konnte zeitig in der Früh zusätzlich 60 Liter Asiapfanne mit Reis abholen.

Auch wenn es draußen Frühling wird, sind die Nächte immer noch kalt und da tut eine deftige, warme Mahlzeit einfach gut.

Zum Glück haben wir auf unseren Touren auch immer viele Freiwillige dabei, die uns unglaublich fleißig und von Herzen gerne unterstützen.

So z.B. ein junger Mann, der seit über einem Jahr mit seiner Freundin zu uns kommt. Beide lebten lange Zeit gemeinsam auf der Straße. Seit vielen Monaten hilft er uns jeden Sonntag bei der Kaffeeausgabe mit. Dieser junge Mann lebt mittlerweile mit seiner Freundin in einer Kommune und beide engagieren sich sehr für ihre Mitmenschen, obwohl sie selbst nichts haben. Jedes Wochenende fährt er mit weiteren Engagierten an die polnisch/ukrainische Grenze um dort, vor dem Krieg geflüchtete Kinder mitzunehmen. Leider besitzt er, durch sein Leben auf der Straße keinen Personalausweis. Bei der Kontrolle einer Beamtin an der Grenze konnte er sich nicht ausweisen und wurde vor dem Landgericht zu einer Strafe von 280€ verdonnert. Eine Summe die für den Mann in seiner eigenen Situation niemals zu bezahlen ist. Wir als Verein für obdachlose Menschen werden in diesem besonderen Fall gerne einspringen und die 280€ Bußgeld übernehmen. Jemand der selbst in einer Notsituation lebt und sich so sehr für andere engagiert, hat das in unseren Augen mehr als verdient.

Auch diese Woche erhielten wir wieder einen Hinweis, auf einen obachlosen Mann, per Email. Vroni machte sich direkt auf den Weg, konnte aber leider nur die Schlafstätte auffinden. Den Mann selbst traf sie nicht an. Wir bleiben aber dran und werden auch dort immer wieder nach dem Rechten sehen.

Gestern gab es den Startschuss für das kostenlose Tischtennistraining im Nussbaumpark. Valerij, ein Mann den wir seit langem betreuen und der ebenfalls selbst auf der Straße lebt, bietet ab sofort ein kostenloses Tischtennistraining für Obdachlose und Substituierte an. Er möchte gerade den noch sehr jungen Menschen eine Möglichkeit bieten, für einen Moment lang, aus ihrem von den Drogen regierten Alltag, auszubrechen. Das fanden wir so eine tolle Idee, dass wir dies gerne unterstützen und dafür sogar Flyer drucken ließen. Diese wurden gestern dann direkt auf unseren Stationen verteilt und die Begeisterung war groß. Valerij freute sich über die rege Teilnahme. Schläger und Bälle haben wir dafür organisiert und außer gute Laune, braucht niemand etwas mitzubringen.

Ein junger Mann, der am Wochenende aus der Ukraine nach München geflüchtet ist, fand in der Nacht von Samstag auf Sonntag Unterschlupf in der Bayern Kaserne. Dort bekam er eine Adresse für eine Unterkunft in Alling und war nach dieser einen Nacht in einer fremden Stadt auf sich allein gestellt. Völlig verzweifelt lief er uns bei einer unserer Stationen über den Weg und bat uns um Hilfe. Nachdem wir versucht haben mit beruhigenden Worten zu helfen und ihn mit einer warmen Mahlzeit versorgten, fasste sich Petra nach der Tour ein Herz und brachte den verzweifelten Mann, mit ihrem Auto zu seiner Unterkunft nach Alling.

Vroni kümmert sich heute darum einen unserer Schützlinge, auf eigenen Wunsch hin, nach Haar zu begleiten.

Einer Frau, der wir vor ein paar Wochen das Fahrrad überreichen durften, half Vroni diese Woche beim Umzug in ihre neue Unterkunft. Damit ihr tagsüber nicht die Decke auf den Kopf fällt und sie die Möglichkeit hat zu Fernsehen, schenkte Jorge ihr seinen DVBT Receiver.

Dann hatten wir gestern einen Überraschungsgast auf unserer Tour. Wir durften uns über hohen Besuch von Liedermacher und Münchner Stadtrat Roland Hefter freuen. Er besuchte uns um sich ein Bild von unserer Arbeit zu machen und war so lieb einen Spendenaufruf für uns zu starten. Bei dieser Gelegenheit möchten wir uns nochmal von ganzem Herzen für diesen, für uns unglaublich wichtigen, Support bedanken.

Last but not least hat auch unser Team Münchner Freiheit wieder großartige Leistung gebracht.

Dieter, Sarah, Lukas, Teresa und Renate versorgten mit geballter Kraft knapp 300 Bedürftige mit Kleidung und Utensilien des täglichen Bedarfs.

Dieter berichtete, dass die Anzahl an ukrainischen Frauen und Kindern auch an der Freiheit deutlich spürbar ist.

Er unterhielt sich etwas mit drei Frauen und zwei Kindern. Sie erzählten, dass sie aus Kiew, Donzek und Mariupol geflüchtet sind.

Eine der Frauen sprach gut Deutsch, weil sie diese Sprache als Zweitsprache nach Englisch in ihrer Heimat unterrichtet hat.
Dieter, der selbst vor einigen Jahren beruflich diese Städte bereiste, erzählte von der Schönheit der Stadt Mariupol. Darauf hin schaute ihn die eine Frau sehr traurig an und sagte: „Mariupol gibt es nicht mehr!“.
Für Dieter ein ganz herzzerreißender Moment.
Er hofft sehr die Damen nächsten Sonntag an der Freiheit wiederzusehen und möchte sie gerne unterstützen.

Da wir deutlich merken, dass es von Wochenende zu Wochenende mehr Menschen werden die unsere Leistungen gerne und dankend annehmen, sind wir auf der dringenden Suche nach weiteren fleißigen Helfern. Sei es für die Abholung der Lebensmittel aus den Supermärkten oder auch Leute die gerne kochen und backen und sich unserem großartigen Team anschließen möchten. Bitte melden Sie sich bei uns, wenn Sie Lust haben, ein Teil des Großen und Ganzen zu werden. Die Menschen die wir betreuen werden es Ihnen danken.

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